Der Begriff ‚Wärmewende‘ ist Ihnen sicher schon einmal in den Medien begegnet. Er bezeichnet den Teil der Energiewende (also den Umstieg auf klimaneutrale Energien), der das Heizen und Warmwasser betrifft. Wir von goldgas nennen unseren Beitrag zur Wärmewende „Neue Wärme“. Das bedeutet: den Aufbau einer sicheren und bezahlbaren Versorgung mit klimaneutralem grünem Gas wie Biogas oder grünem Wasserstoff.
Wärmewende als Umstellung mit System und Weitblick
Mehr als ein Drittel des Energiebedarfs in Deutschland wird für Heizen und Warmwasser verbraucht. Und da die Wärmenachfrage immer noch zum überwiegenden Teil durch klimaschädliche Energieträger gedeckt wird, ist die „Neue Wärme“ mit dem Umstieg auf klimaneutrale Grüne Gase ein zentrales Anliegen von goldgas.
Im Jahr 2021 stammten knapp 80% der in Deutschland verbrauchten Energie aus fossilen, klimaschädlichen Energieträgern. Seitdem sinkt dieser Anteil beständig und soll bis 2045 auf 0% schrumpfen. Damit wäre die Klimaneutralität erreicht. Die „Null“ („Zero“) beim Klimagas ist eine große Herausforderung für den gesamten Gebäudesektor. Sowohl im gewerblichen als privaten Bereich besteht enormer Nachholbedarf.
VNG Strategie 2030+ der goldgas Muttergesellschaft VNG AG
Auf der einen Seite muss der fossile Anteil beim Heizen auf Null herunterfahren und auf der anderen Seite müssen Teile der Versorgungsinfrastruktur ausgebaut werden.
Bis das „Zero“ Wirklichkeit ist, versorgen wir unsere Kunden mit klimafreundlichem Erdgas. Unser Gastarif natürlich12 bietet beispielsweise schon jetzt einen Anteil von gut 5% der bezogenen Gasmenge aus regenerativem Biogas.
Durch Verknappung, gestrichene Subventionen und CO2-Steuern sowie weitere Faktoren werden fossile Energieträger immer teurer. Klimafreundliches und Grünes Gas entlasten daher nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Was bedeuten „Grüne Gase“ für die Wärmewende?
Zusammen mit unserer Muttergesellschaft VNG arbeiten wir bei Goldgas an einer robusten Versorgung an sauberem, speicherbarem und preisgünstigem Grünem Gas für private Haushalte und die Industrie. Im Fokus stehen grüner Wasserstoff und Biogas.
Grüner Wasserstoff: Wasserstoff (H2) ist als komprimiertes Gas oder tiefgekühlt als Flüssigkeit leicht zu transportieren und verhältnismäßig einfach zu speichern. Bei der Verbrennung entsteht wieder Wasser. Grüner Wasserstoff wird CO2-neutral hergestellt. H2 hat im Vergleich zu anderen Energieträgern die höchste Energiedichte.
Biogas: Biogas wird durch den natürlichen Zersetzungsprozess aus Gülle, Bioabfällen oder Energiepflanzen erzeugt – also aus organischem Material. So entsteht ein energiereiches Gasgemisch, das sowohl zur Erzeugung von Wärme aber auch zur Stromproduktion genutzt werden kann.
Heizen mit Grünen Gasen – was geht, was noch nicht?
„Neue Wärme“ bedeutet für uns, die Wärmewende schon jetzt weiter zu denken. Hierzu gehört auch, die technische machbaren Möglichkeiten im Auge zu behalten – und über umsetzbare Lösungswege zu informieren.
Ein Vorteil beim Heizen mit von Grünem Wasserstoff (Grüner H2) ist die mögliche Weiternutzung der existierenden Gasinfrastruktur. Ob, wo und in welchen Rahmen dies möglich sein wird, entscheiden – neben den technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen – die Verzahnung von Gebäudeenergiegesetz (GEG) und kommunalem Wärmeplan (kWP) bei der Reduzierung klimaschädlichen CO2 (Kohlendioxid) aus den Wärmenetzen.
Während das Heizen mit Grünem Wasserstoff unter bestimmten Voraussetzungen schon möglich ist, kann Biogas noch nicht in herkömmlichen Heizungen verwendet werden, da es zu wenig Methan (brennbares Gas) enthält. Der Methangehalt müsste durch aufwendige Verfahren erhöht werden. Zurzeit kann es ohne besondere Behandlung in Blockheizkraftwerken (BHKW) in Wärme und Strom verwandelt werden.
H2-ready-Gasheizungen sind geeignet für Wasserstoff – das ist der Stand
Mit der zweiten Novelle zum GEG wird das Heizen mit „H2-ready“-Brennwertheizungen zu einer Option, soweit diese auf 100% Wasserstoff umrüstbar sind. Schon heute gibt es H2-ready-Brennwertheizungen, die mit bis zu 20% Wasserstoff betrieben werden können. Die Beimischung von bis 100% Wasserstoff wird noch getestet, bzw. erforscht. H2-ready-Brennwertheizungen sind in der Anschaffung nicht teurer als reguläre Gasheizungen.
H2-ready-Heiztechnik aktuell auf dem Markt
- Bosch Thermotechnik (Zero-Carbon-Boiler, im Praxistest)
- BDR Thermea (Wasserstoff-Brennwertheizung mit 100% Wasserstoff, im Praxistest)
- Viessmann (Wasserstoff-Hybbrid-Heizung (mit 20-30% H2 im Erdgas auf dem Markt, Umstellung auf reinen Wasserstoffbetrieb durch Brennertausch möglich)
- Wolf (H2-ready Gas-Brennwertgeräte, Umstellung auf reinen Wasserstoffbetrieb nicht möglich; Beimischung von 20% H2)
Brennwertheizungen (und damit auch H2-ready-Brennwertheizungen ) nutzen die beim Verbrennen entstehende Wärmeenergie und die Wärme im Wasserdampf der Abgase. Auch wird die Kondensationswärme zum Heizen genutzt. All das erhöht den Wirkungsgrad der Heizung – und senkt sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Kosten.
Ob sich eine H2-ready Brennwertheizung langfristig für Grünes Gas rechnet, hängt von den finalen gesetzlichen Rahmenbedingen und der weiteren technischen Entwicklung von 100%-Wasserstoff-Brennwertheizungen ab.
#LetsGoZero – Das Magazin für Wärme und Energieeffizienz informiert Sie mit regelmäßigen Updates zur Gesetzeslage und liefert wichtige Infos zu neuesten Innovationen auf dem Heizungsmarkt.
Bleiben Sie dran!