Der aktuelle Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verfolgt einen auf CO2-Neutralität ausgerichteten, technologieoffenen Ansatz. Dieser erlaubt die Wärmeerzeugung auf der Basis von Biogas als klimaneutrales „grünes Gas“ für neue Wärme. In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Herstellung von Biogas, der zukünftigen Rolle dieses Energieträgers sowie der Versorgung befassen.
Was ist Biogas?
Wenn Sie in Deutschland im ländlichen Raum unterwegs sind, fallen Ihnen vielleicht manchmal kuppel- oder eierförmige Anlagen auf. Bei diesen handelt es sich um Biogasanlagen, beziehungsweise Biogasreaktoren (Fermenter) sowie Gasspeicher. Biogas wird unter anderem vom Umweltbundesamt als wichtiger Beitrag zur Energiewende anerkannt. Es wird aus pflanzlichem oder tierischem Material (also nachwachsenden Rohstoffen) mit Hilfe von Bakterien und unter Ausschluss von Sauerstoff hergestellt (Gärung, Fermentierung).
Je nach dem eingesetzten Rohstoff entsteht Biogas mit einem Methangehalt von 50% bis 60%. Der Anteil an dem brennbaren Gas Methan bestimmt, ob Biogas in das Gasnetz eingespeist und in Gasheizungen genutzt werden kann. Der Methan-Anteil muss wie beim Erdgas 98% betragen. Um das zu erreichen, muss das Biogas „gewaschen“ werden. Es wird dann als „Biomethan“ bezeichnet. Heute speisen bereits Biogasanlagen Biomethan in das Gasnetz ein. Das Biomethan kann aus dem Netz entnommen und zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie als Kraftstoff verwendet werden.
Kann ich mit Biogas, bzw. Biomethan aus dem Gasnetz heizen?
Biogas eignet sich aufgrund des zu geringen Gehalts an brennbarem Methan nicht zum Heizen in herkömmlichen Gasheizungen. Es kann allerdings in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in Strom und Wärme umgewandelt werden. Es gibt bereits Mini-BHKWs für Einfamilienhäuser. Sie nutzen das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), also die gleichzeitige Umwandlung von Energie in mechanische oder elektrische Energie sowie nutzbare Wärme. Allerdings ist ein solches Mini-BHKW recht laut im Betrieb. Es eignet sich also nur bedingt zum Betrieb in einer dicht bebauten städtischen Siedlung.
Anders sieht es mit aufbereitetem, klimaneutralem Biomethan (98% Methan) aus. Es entspricht in seiner Zusammensetzung dem Erdgas und kann ins Gasnetz eingespeist sowie in herkömmlichen Gasheizungen verwendet werden. Laut Bundesnetzagentur bietet die Einspeisung von „gewaschenen“ Biogas / Biomethan in öffentliche Erdgasnetze noch Entwicklungspotenzial. Die Einspeisung wird per Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) rechtlich gefördert. Ziel ist unter anderem die Erhöhung der Kapazität des Gasversorgungsnetzes für Biomethan, z.B. durch Verbindung bislang getrennter Netze.
Hat Biomethan als grünes Gas Zukunft?
Da Biomethan als grünes Gas zur Erreichung der Klimaziele beiträgt, hat es das Potenzial, zu einem Energieträger der Zukunft zu werden. Als Tochterunternehmen eines großen Gasversorgers ist goldgas daran beteiligt, Biomethan für die Haushalte und die Industrie verfügbar zu machen.
Unsere Muttergesellschaft ist einer der größten Biogasproduzenten in Deutschland. An zurzeit 40 Standorten wird Biogas regional und vor Ort erzeugt. Die Anlagen werden mit pflanzlichen Stoffen und Reststoffen beschickt. Bei der Herstellung entsteht nur so viel CO2, wie die Pflanzen beim Wachsen aufgenommen haben. Die zusätzliche Verwendung von Reststoffen ermöglicht sogar Negativemissionen. Also quasi eine „CO2-Zero“ mit Minuszeichen. Die Rückstände der Herstellung von Biogas und Biomethan kommen übrigens als Dünger zurück auf den Acker.
Ob auch Sie in Zukunft mit Biomethan heizen können, hängt von mehreren Faktoren ab: zum einen vom beschleunigten Ausbau der Netze und dem Bau weiterer Produktionsanlagen, zum anderen von der kommunalem Wärmeplanung (kWP) Ihrer Gemeinde. Für eine mögliche Versorgung mit Biomethan muss die kWP eine Versorgung mit Biogas über ein CO2-freies Gasnetz (dekarbonisiertes Gasnetz) vorsehen. Sie können sich übrigens bei Ihrer Kommune über den Stand der Entwicklung des kWP informieren.
Mit unserem klimafreundlichem Gastarif natürlich12 können Sie schon jetzt grünes Gas zum Heizen nutzen. In diesem Tarif stammen rund 5% der bezogenen Gasmenge aus regenerativem Biogas.
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