Die Ergebnisse des 3-stufigen Heiz-Check richtig interpretieren

Sie haben Ihre aktuellen Verbrauchsdaten und weitere Angaben in den Heiz-Check zur Auswertung abgesendet. Dann kommt nach kurzer Zeit das Ergebnis. Möglicherweise enthält es die Bemerkung: „Der Energieverbrauch Ihres Gebäudes ist zu hoch“. Auch wenn der Heiz-Check nur eine Momentaufnahme ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie mehr Energie verheizen als dem Geldbeutel oder dem Klima guttut. Auf der anderen Seite gibt es keinen Grund zur Panik. Wenn Sie die Ergebnisse richtig deuten, können Sie Ihren Energieverbrauch mit schnellen ersten Maßnahmen senken und Ihre Energiebilanz verbessern.

Was Ihre Position auf der Heiz-Check-Skala bedeutet

Wenn Sie einen Gebäudeenergieausweis für Ihre Immobilie haben (weil sie z.B. als Vermieter oder Verkäufer dazu verpflichtet sind), wird Ihnen diese Skala sofort bekannt vorkommen. Unser Heiz-Check nutzt eine Energieeffizienzklassen-Skala, die der des Gebäudeenergieausweises ähnlich ist. Bei aller Einfachheit beruht unser 3-stufiger Check auf einer ausgeklügelten Rechnungslogik. Dies macht ihn aussagekräftig.

Jetzt hier Energieverbrauch checken

Was sagt die Skala konkret und im Bezug auf Gebäudetypen aus?

A+ ist optimal, H ist die schlechteste Einstufung. Was bedeutet das konkret? Bei A+ verbrauchen Sie im Idealfall 0 Kilowattstunden (kWh) Energie pro Quadratmeter im Jahr. Dies erreichen beispielsweise sogenannte „Nullenergiehäuser“ oder „Plusenergiehäuser“ mit einer autarken Stromversorgung, dem Einsatz von erneuerbaren Rohstoffen und einer klimaneutralen Bauweise. Diese Häuser sind allerdings recht teuer und nicht überall umsetzbar.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) spricht daher auch bei etwas mehr Verbrauch von „Effizienzhäusern“, die nach ihrem Energieverbrauch pro Quadratmeter (qm) in verschiedene Klassen eingeteilt werden. Hier gilt: Je niedriger die Zahl, desto geringer der Verbrauch. KFW-Effizienzhäuser der Klassen 40, 55, 70 erreichen mit weniger als 25 kWh bis maximal 45 kWh pro qm im Jahr die Energieeffizienzklasse A. Ein Niedrigenergiehaus liegt mit unter 70 kWh pro qm im Jahr noch im Bereich des grünen B.

Standardhäuser (Altbau) oder nicht sanierte Wohnhäuser bewegen sich mit bis 160 kWh bis 250 kWh pro qm im Jahr in den Klassen F bis H. Laut der Studie „Wohnen und Sanieren“ des Umweltbundesamtes liegt der Anteil unsanierter Häuser in Deutschland mit 35,9% sehr hoch.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-06-03-barrierefrei-broschuere_wohnenundsanieren.pdf

Hat eine schlechte Einstufung unmittelbare Folgen für mich?

Nein. Es gibt noch keine generelle Sanierungspflicht für Wohnhäuser. Allerdings will die EU Immobilienbesitzer verpflichten, Gebäude energetisch zu sanieren. So sollen alle Wohngebäude bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse E und bis 2033 die Energieeffizienzklasse D erreichen, wobei die Klassen – anders als heute in Deutschland – auf einer Skala von A bis G angegeben werden sollen. Die Umsetzung dieser Pläne in den EU-Staaten, inklusive der Kategorisierung der Energieeffizienzklassen, wird allerdings noch diskutiert.

Trotzdem ist es ratsam, die jetzige Einschätzung nach unserem Heiz-Check ernst zu nehmen, da eine stufenweise Sanierungspflicht kommen muss und wird. Zum Glück gibt es schon heute schnell umsetzbare und günstige Maßnahmen, mit denen Sie die Energiebilanz verbessern können – um Schritt für Schritt zumindest aus der „kritischen Zone“ von F bis H zu kommen.

7 praktische Tipps zur schnellen Verbesserung der Energieeffizienz

80 Prozent unseres Energieverbrauchs geht auf das Konto der Heizung. Hier ist eine Auswahl schnell umsetzbarer Tipps, um die Heizkosten senken und Ihre Energieeffizienz verbessern.

1. Heizung herunterdrehen / programmierbare Thermostate

Die Senkung der Raumtemperatur um 1 Grad reduziert den Heizenergiebedarf um 5,6 Prozent. Bei einer 2-Grad-Reduzierung auf 19 Grad sind es schon 11 Prozent. Mit programmierbaren Heizkörperthermostaten können Sie die Raumtemperaturen je nach Tageszeit und Nutzungsart der Räume einstellen.

2. Warmwasser sparen

Ein Vollbad (150 Liter) verbraucht dreimal so viel Wasser und Energie wie eine Fünf-Minuten Dusche mit Wassersparduschkopf (50 Liter).

3. Richtig abdichten

Wenn es in Räumen zieht, ist das ein Zeichen von Wärmeverlust durch undichte Fenster und Türspalten. Dichtungsband für den Fensterrahmen und Zugluftstopper sorgen für schnelle und günstige Abhilfe.

4. Stoßlüften

Wenn Sie Ihre Räume auf Dauerkipp lüften, verlieren Sie viel kostbare Wärme. Hier hilft es, dreimal am Tag für 5 bis 15 Minuten stoßzulüften.

5. Schlau einrichten

Entfernen Sie Schränke und Truhen vor Heizkörpern oder schwere Teppiche auf der Fußbodenheizung.

6. Heizungskörper reinigen

Die regelmäßige Reinigung spart Heizkosten und CO2. Bei Lamellen- und Rippenheizkörpern empfiehlt sich die Benutzung einer Lamellenbürste für die Zwischenräume.

7. Heizungskörper entlüften

Wenn es in der Heizung rauscht und blubbert, ist zu viel Luft und zu wenig Wasser zum Heizen im System. Die Lüftung der Heizung mit einem einfachen Schlüssel lässt die Heizungen ineffizient laufen.

Führen Sie einfache solche und andere Maßnahmen durch und wiederholen die den Heiz-Check einen Rechnungszeitraum später mit den neuen Verbrauchsdaten. Der Check wird Ihnen zeigen, ob und inwieweit Ihre Maßnahmen greifen. Dieses Vorgehen kann Sie dazu motivieren, an vielen weiteren kleinen Stellschrauben zu drehen – um Heizkosten und Klimagas-Emissionen zu reduzieren.

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit weiterführenden Maßnahmen die Energieeffizienz steigern können.